21. September in Dortmund

Keine Sparmaßnahmen auf Kosten junger Menschen

21.09.2023
Jobcenter

ver.di ruft die Beschäftigten des Jobcenters Dortmund am Donnerstag den 21.09.2023 zu einer Protestkundgebung während ihrer Mittagspause auf. Ab 12:15 Uhr protestieren die Kolleginnen und Kollegen auf dem Platz vor der Bundesagentur für Arbeit an der Steinstraße 39 gegen die Sparpläne der Bundesregierung.

Das Kabinett der Bundesregierung hat beschlossen, dass unter 25-Jährige ab 2025 statt wie bisher von den Jobcentern zukünftig von der Agentur für Arbeit betreut werden sollen. David Staercke, Gewerkschaftssekretär bei ver.di erklärt: „Dieser Zuständigkeitswechsel für die Betreuung, Beratung und Förderung ist sozialpolitisch skandalös.“

Dieser avisierte Wechsel folge nicht arbeitsmarktpolitischen Überlegungen und Konzepten, sondern sei rein haushaltspolitisch motiviert, so der Gewerkschafter weiter.

Die Kosten von rund 900 Millionen Euro für die etwa siebenhunderttausend erwerbsfähigen leistungsberechtigten jungen Menschen unter 25 Jahren in der Grundsicherung werden vom steuerfinanzierten Haushalt in die beitrags-finanzierte Arbeitslosenversicherung verschoben. Zudem sollen 2024 weitere 700 Millionen Euro im Eingliederungs- und Verwaltungsetat der Jobcenter gekürzt werden. Laut ver.di gehe das zu Lasten der Arbeit mit den Jugendlichen.

Die Sparmaßnahme und Verschiebung treffen besonders benachteiligte junge Menschen, die auf Hilfe und Angebote angewiesen sind, die über reine Arbeitsvermittlung hinausgehen. In den Jobcentern kümmern sich die Beschäftigten seit Jahren mit Sachverstand und Engagement um diese jungen Menschen und verfügen über die notwendigen Strukturen und Netzwerke, die teilweise sehr individuellen Problemlagen erfolgreich anzugehen.

Staercke erklärt abschließend: „Die beabsichtigte Verlagerung der Zuständigkeit zeigt darüber hinaus mangelnden Respekt und Wertschätzung gegen-über den Beschäftigten in den Jobcentern im Bereich U25 für die bis dato sehr gute Arbeit. Deshalb fordern wir die politisch Verantwortlichen auf, davon Abstand zu nehmen, denn: Die Zuständigkeit für die jungen Menschen gehört in die Hände der Kolleg*innen der Jobcenter!“