Erste Warnstreiks im öffentlichen Dienst
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ruft Beschäftigte von Teilen der Stadtverwaltung Dortmund sowie einiger Stadttöchter am kommenden Donnerstag (9.2.) zu einem ersten Warnstreik auf.
„Die erste Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten bei Bund und den Kommunen verlief ohne eine Annäherung. Ein positives Signal an die Beschäftigten ist ausgeblieben“, erklärt David Staercke, Gewerkschaftssekretär von ver.di.
Die Arbeitgeber sehen es nicht als ihre Aufgabe, Preissteigerungen und Reallohnverluste bei den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes auszugleichen, so der Gewerkschaftssekretär weiter. Ein Mindestbetrag werde genauso rundheraus abgelehnt wie eine kurze Laufzeit. Dies zeige, dass Bund und Kommunen noch immer nicht verstanden haben, wie die aktuelle finanzielle Lage ihrer Beschäftigten insbesondere in den unteren und mittleren Entgeltgruppen aussieht. Staercke wörtlich: „Aus diesem Grund werden wir den Forderungen Nachdruck verleihen und ein erstes deutliches Signal aus Dortmund senden.“
ver.di ruft dazu die Beschäftigten des Klinikums Dortmund, des Theaters, des Jugend- und Sozialamtes, der Stadtkasse und des Systemhauses sowie einzelner kleinerer Bereiche der Stadtverwaltung Dortmund zum Streik auf. Dass es ein deutliches Signal wird, dafür werden unter anderem die Kolleginnen und Kollegen von DSW21 sorgen, die ebenfalls an dem Tag ihre Arbeit niederlegen.
Der konkrete Streikaufruf für die aufgerufenen Stadtämter der Stadtverwaltung Dortmund ist hier als Download angefügt.
Nicht zum Streik aufgerufen sind die Beschäftigten von ServiceDO. Für sie gilt der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes nicht. Trotzdem werden sie am Warnstreik am Donnerstag präsent sein. Sie wollen den Tarifvertrag öffentlicher Dienst endlich bekommen. Ihr Anliegen werden sie der Politik in Dortmund in geeigneter Weise noch einmal deutlich machen.
ver.di fordert in der anstehenden Tarifrunde für die Angestellten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Das Tarifergebnis soll zeit- und wirkungsgleich auf Beamtinnen und Beamte, Richterinnen und Richter, Soldatinnen und Soldaten sowie auf Versorgungsempfängerinnen und -empfänger übertragen werden. ver.di führt die Tarifverhandlungen gemeinsam für GdP, GEW, IG BAU sowie mit dbb beamtenbund und tarifunion. Infos: https://zusammen-geht-mehr.verdi.de
Die zweite Runde der Tarifverhandlungen findet am 22./23. Februar 2023 in Potsdam statt. Die dritte Runde ist vom 27. - 29. März 2023 ebenfalls in Potsdam angesetzt.