Tarifrunden Handel

Warnstreik im Einzel- und Groß- & Außenhandel

12.07.2023

Beschäftigte im Handel zeigen Mut und Ausdauer

ver.di NRW verstärkt den Druck auf die Arbeitgeber bei den laufenden Tarifverhandlungen für existenzsichernde Einkommen im Handel. Bislang haben die Arbeitgeber in den Verhandlungen lediglich Reallohnverluste angeboten. Daher werden die Beschäftigten in ausgewählten Betrieben am morgigen Mittwoch zu Streiks aufgerufen.

Aufgerufen sind die Beschäftigten in Bönen vom Lidl Lager, in Hamm von Kaufland Wilhelmstraße, Kaufland Münsterstraße, Kaufland Ökonomierat-Peitzmeier-Platz, H&M Alleecenter, in Arnsberg von Kaufland Bruchhausen, in Schwerte von Kaufland, in Castrop-Rauxel von Kaufland, in Kamen von Ikea, in Dortmund von H&M, Primark, TK-Maxx, Amazon, Galeria, SportScheck, Ikea, Kaufland Bornstraße, Kaufland Aplerbeck, Kaufland Hombruch, Kaufland Mengede und Kaufland Oespel im ver.di-Bezirk Westfalen.

Teile der streikenden Kolleg*innen treffen sich gegen 10:30 Uhr im TYDE, Mathiesstraße 16, 44147 Dortmund, um mit der Verhandlungsführerin Silke Zimmer das weiter Vorgehen in der Tarifrunde zu beraten.

„Obwohl die Tarifverträge bereits Ende April ausgelaufen sind, haben die Arbeitgeber bis heute keine Angebote vorgelegt, die den dramatischen Preissteigerungen etwas entgegensetzen. Die Arbeitgeber haben daher die Chance verpasst, den Beschäftigten zu zeigen, dass sie ihre Nöte ernst nehmen. Deshalb bekommen sie jetzt die Antwort aus den Betrieben“ erklärt die ver.di-Verhandlungsführerin für den Einzelhandel und den Groß- und Außenhandel in Nordrhein-Westfalen, Silke Zimmer.

Nach intensiven Verhandlungen am 05. Juli erbaten die Arbeitgeber im Einzelhandel eine Unterbrechung der vierten Verhandlungsrunde bis zum 13. Juli. Diesen Termin sagten sie im Nachgang ab und verschoben die weiteren Verhandlungen auf den 07. August.

Die Tarifverhandlungen für den Groß- und Außenhandel werden am 15. August fortgesetzt.

Die Arbeitgeber im Einzelhandel und im Groß- und Außenhandel bieten bislang für das Jahr 2023 zwischen 5,1 und 5,3 % Entgelterhöhung. Zum Teil ergänzt wurden die Angebote um Inflationsausgleichsprämien von jeweils 700 Euro pro Jahr im Groß- und Außenhandel und 450 Euro im Einzelhandel. Bereits gezahlte Inflationsausgleichsprämien wollen die Arbeitgeber auf dieses Angebot anrechnen können. Für das zweite Jahr boten die Arbeitgeber Erhöhungen zwischen 2,9 und 3,1 %. Alle Angebote hatten eine Laufzeit von 24 Monaten.

ver.di fordert in der Tarifrunde 2023 im Einzelhandel NRW 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft ein Mindeststundenentgelt von 13,50 Euro pro Stunde.
Im Groß- und Außenhandel NRW fordert ver.di eine Erhöhung der Entgelte von 13 Prozent, mindestens aber 400 Euro. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 250 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen.